Die Weisheitszähne haben ihren Namen deshalb erhalten, weil sie erst mit fortschreitendem Alter auftreten, wenn der Mensch also weise ist. Sie durchbrechen den Kiefer meist zwischen dem 17. und 21. Lebensjahr. Allerdings kann es dabei zu vielfältigen Komplikationen kommen, weshalb das Durchbrechen der Weisheitszähne oft als schmerzhaft bezeichnet wird.
Kaum Platz im Kiefer
Aufgrund der evolutionären Entwicklung hat sich der Kiefer des Menschen verkleinert, die Zähne haben jedoch ihre ursprüngliche Größe beibehalten. Dadurch bleibt den Weisheitszähnen oft nicht mehr genügend Platz im Kiefer, um vollständig durchzubrechen. Die Folge ist, dass das Durchbrechen der Weisheitszähne ganz oder teilweise verhindert wird. Die Zahnmedizin spricht dann von einer Retention (vollständige Verhinderung des Durchbrechens) oder einer Teilretention (teilweise Verhinderung des Durchbrechens).
In einigen Fällen verlagert sich dadurch der Weisheitszahn zusätzlich. So können dessen Wurzeln oder Nerven die Wurzeln und Nerven eines benachbarten Zahns überlagern und zu weiteren Problemen führen. Die meist unvollständig oder gar nicht durchgebrochenen Weisheitszähne führen bei vielen Menschen bis zum 30. Lebensjahr zu Beschwerden.
Schmerzhafte Veränderungen können auftreten
Nicht vollständig durchgebrochene Weisheitszähne können zu Schmerzen führen. Diese treten in den Bereichen des Kiefers auf, in denen die Weisheitszähne sitzen. Sie können akut sein und werden durch Druck auf die entsprechende Stelle des Zahnfleischs noch verstärkt.
In anderen Fällen sind die Schmerzen nur gering ausgeprägt. Dann treten sie oft für etwa zwei Wochen akut auf und bilden sich dann selbst ohne gezielte Behandlung von selbst wieder zurück. Im weiteren Verlauf werden die schmerzhaften Veränderungen chronisch, was von Patienten oftmals nicht bemerkt wird. Grund dafür ist der sehr geringe Schmerz, an den sich viele Patienten im Laufe der Zeit gewöhnen, so dass sie ihn gar nicht mehr wahrnehmen.
Entzündliche Veränderungen als weitere Komplikationen
Darüber hinaus können entzündliche Veränderungen auftreten. Sie sind oft am Zahnfleisch zu finden. Erkennbar sind sie an austretendem Eiter, der bei Druck auf das Zahnfleisch sichtbar wird. Auch eine trübe Flüssigkeit kann austreten. Eine Zahnfleischentzündung im Bereich der nicht vollständig durchgebrochenen Weisheitszähne kann sogar zu Mundgeruch führen.
Ist die Entzündung akut, ist sie oft mit heftigen Schmerzen verbunden. Hier kommt es zudem oft zu einer vermehrten Eiterproduktion, der sogar bis in das weiche Gewebe von Hals und Rachen laufen kann. Dadurch können Schwellungen des Kiefers oder des Halses auftreten. Sofern die akute Entzündung schnell fortschreitet und keine Behandlung durchgeführt wird, können weitere Folgen auftreten. Diese können sogar so weit gehen, dass sie lebensgefährlich werden.
Weitere Komplikationen, die durch Weisheitszähne verursacht werden können
Weiterhin können nicht oder nicht vollständig durchgebrochene Weisheitszähne zu Zysten führen. Diese bilden sich meist um die verbliebende Zahnkrone im Kiefer. Die Zysten können langfristig Knochengewebe im Kiefer auflösen. Zudem können Weisheitszähne mit Weichgewebe überwuchert sein. Dadurch kann sich eine Reinigung der Zähne kompliziert gestalten.