Zu den häufigsten Operationen am Zahnapparat zählt die Entfernung von Weisheitszähnen. Die Ursachen für eine notwendige Entfernung können ganz individuell sein. Ein Grund kann sein, dass die Größe und die Anzahl der Zähne nicht auf die vorhandene Kieferleiste passen. Aufgrund des Mangels von Platz am Kiefer können die Weisheitszähne schwerwiegende Entzündungen und Schmerzen verursachen. Die Zähne können nicht vollständig durchbrechen, bleiben im Kiefer stecken oder führen zu einer Verdrängung und Verlagerung der ganzen Zahnreihe.
Die operative Entfernung der Weisheitszähne wird von den Patienten oft sehr gefürchtet. Doch die heute angewandten Operationstechniken, die meist unter örtlicher Betäubung durchgeführt werden, sorgen dafür, dass eine möglichst atraumatische und schmerzfreie Entfernung möglich ist. Die Weisheitszähne können aufgrund ihrer Lage nicht einfach gezogen werden. Das Gebiet um den Weisheitszahn muss eröffnet, der Zahn selbst gelockert werden, ehe er entfernt werden kann. Deshalb entsteht bei der Entfernung eines Weisheitszahnes im Erwachsenenalter eine relativ große Wunde, die nach der Extraktion des Zahnes genäht werden muss. Der Kieferchirurg wird nach dem Verschluss der Wunde einen Aufbisstupfer darauf legen, den der Patient mit den Zähnen etwa eine Stunde lang fixieren sollte.
Nach dem Abklingen der Betäubung
Nach und nach lässt die Betäubung nach. Essen und Trinken darf der Patient von dem Zeitpunkt an, an dem die Betäubung im gesamten Mundraum nicht mehr spürbar ist. Einschränkungen sind ab diesem Zeitpunkt bei der Nahrungsaufnahme nicht mehr zu beachten. Allerdings würde beim Essen und Trinken, solange der Mundraum noch betäubt ist, die Gefahr bestehen, dass die Zunge und die Schleimhaut der Wangen beim Kauen verletzt werden. Sollte in einer Operation mehr als ein Weisheitszahn entfernt werden, ist in den Stunden nach der Operation unbedingt ein Aufenthalt unter fachgerechter Aufsicht notwendig. Um zu vermeiden, dass Wundflüssigkeit und Speichel in die Luftröhre fließt, muss der Patient die erste Zeit nach dem Eingriff wach und in sitzender Position verbringen.
Was soll beim Auftreten von Nachblutungen getan werden?
Durch die Größe der Wunde kann es gelegentlich in der Zeit nach dem Eingriff zu Nachblutungen kommen. Meist kann die Blutung gestillt werden, wenn ein mit kaltem Wasser angefeuchtetes sauberes Tuch auf die Wunde aufgelegt und darauf gebissen wird. Dies kühlt und verschließt die Wunde. Sollte die Maßnahme zur Stillung der Blutung nicht ausreichen, muss der behandelnde Arzt kontaktiert werden, der über die weitere Vorgehensweise entscheidet.
Die Nachsorge
Sportliche Belastungen sollte der Patient für die Dauer von zwei Wochen nach dem Eingriff vermeiden. Danach kann das Trainingspensum moderat nach und nach gesteigert werden. Sollte der Patient beim Sport ein Pochen in der Wunde bemerken, muss die körperliche Belastung unbedingt wieder reduziert werden. Auf das Rauchen muss nach der Entfernung eines oder mehrere Weisheitszähne verzichtet werden. Der Einfluss des Rauches würde die Wundheilung hemmen.
Bei der Entfernung der Weisheitszähne an der oberen Kieferleiste wird die entstandene Wunde in der Regel mit Fäden geschlossen, die selbstauflösend sind. Eine weitere Nachbehandlung ist bei einem komplikationslosen Abheilen der Wunde nicht notwendig. Die Operationswunden an der unteren Kieferleiste benötigen eine Nachsorge. Um ein entzündungsfreies Abheilen zu gewährleisten, werden in die Wunde Streifen mit einer antibiotisch wirkenden Salbe eingelegt, die jeweils für zwei Wochen darin verbleiben, dann jedoch ausgetauscht werden müssen. In der Regel ist die Behandlung spätestens nach sechs Wochen abgeschlossen.
Medikamente zur Schmerzstillung
Der Operateur wird nach der Extraktion von Weisheitszähnen ein glukokortikoidhaltiges Medikament verschreiben, dass das Anschwellen des Wundgebietes eindämmen soll. Der Patient wird nach der Operation mit einem Schmerzmittel, welches den Wirkstoff Ibuprofen enthält, versorgt. Dieses kann bei Bedarf eingenommen werden. Neben der Salbenbehandlung in Wundgebieten in der unteren Kieferleiste werden zusätzliche antibiotische Medikamente nur im Bedarfsfall eingesetzt.