Durch die Evolution hat sich der menschliche Kiefer immer weiter verkleinert. Die Folge davon ist, dass nicht mehr alle 32 menschlichen Zähne Platz darin finden. Besonders betroffen sind hiervon die Weisheitszähne, die sich erst ab einem Alter von etwa 17 Jahren entwickeln. Da sie nicht mehr ausreichend Platz im Kiefer haben, müssen sie oft rechtzeitig entfernt werden. Dafür wird der Kiefer aufgeschnitten, meist noch, bevor die Weisheitszähne überhaupt durchbrechen konnten und somit bevor sie ihre angedachte Position einnehmen. Durch diese frühzeitige Entfernung sollen künftige Zahnfehlstellungen vermieden werden. Aber auch Entzündungen, die oft mit den Weisheitszähnen einhergehen, lassen sich so frühestmöglich vermeiden.
So erfolgt die Entfernung der Weisheitszähne
Weisheitszähne werden anders, als die übrigen Zähne, nicht einfach gezogen. Sie müssen zunächst in kleine Stücke zerteilt und dann Stück für Stück entfernt werden. Ziel dieser Vorgehensweise ist es, das Operationsfeld so klein wie möglich zu halten. Ein weiterer Vorteil ist, dass dadurch die Wurzeln der benachbarten Zähne sowie anatomische Strukturen der Nachbarregionen nicht geschädigt werden. Bei einigen Patienten wachsen nämlich die Wurzeln der Weisheitszähne so, dass sie in unmittelbarer Nähe zu den Wurzeln anderer Zähne liegen.
Trotz der sorgsamen Vorgangsweise kann eine Wunde im Kiefer nicht gänzlich vermieden werden. Wurden die oberen Weisheitszähne entfernt, wird die Wunde mit selbstauflösenden Fäden vernäht. Diese müssen also nicht mehr gezogen werden. Im Unterkiefer kommt eine andere Methode zur Anwendung, da dieser anfälliger für Infektionen ist. Hier werden spezielle Tamponaden eingesetzt, die die Wunde offen halten und den Abfluss von Wundwasser unterstützen. So kann die Wundheilung im Inneren des Kiefers beginnen. Entzündungsherde können sich dabei in der Wunde nicht sammeln. Im Abstand von jeweils zwei Wochen ist die Tamponade dabei auszutauschen und nach etwa sechs Wochen muss sie nicht mehr ersetzt werden.
Die Wundheilung nach der Weisheitszahn Entfernung
Im Körper sind die Zellen in der Lage fast jede offene Wunde selbst wieder zu verschließen. Medikamente und eine gute Wundversorgung können bei diesem Heilungsvorgang unterstützend eingesetzt werden. Die Wundheilung wird jedoch durch das Rauchen erheblich gestört. Die Blutgefäße verengen sich, so dass weniger Blut zur Wunde transportiert werden kann. Die Zellen werden nicht mehr ausreichend versorgt. Doch gerade diese Versorgung ist im Rahmen der Wundheilung von besonderer Bedeutung. In dieser Zeit müssen die Zellen nicht nur schneller wachsen, sondern sich auch häufiger teilen. Wer nun raucht, gefährdet diesen Prozess und verzögert somit eine vollständige Heilung der Wunden.
Die Gefahren des Rauchens sind immer vorhanden
Allerdings ist Rauchen nicht nur während des Wundheilungsprozesses kontraproduktiv. Rauchen ist eine Sucht, die idealerweise vollständig bekämpft werden sollte. Wer sich dieser Herausforderung nicht gewachsen sieht, sollte aber zumindest die ersten zwei Wochen nach der Weisheitszahn Entfernung auf das Rauchen verzichten. Nur so kann er dem Körper die Gelegenheit geben, die Wunde ohne störende Einflüsse und Verzögerungen durch den Zigarettenkonsum zu verschließen.