Während der Weisheitszahn Entfernung werden Schmerzen durch die örtliche Betäubung ausgeschaltet. Diese wirkt etwa sechs weitere Stunden nach, so dass auch in den ersten Stunden nach der Weisheitszahn OP keine oder zumindest deutlich gelinderte Schmerzen auftreten können. Danach werden zwar oftmals Schmerzen auftreten, doch lassen diese sich mit verschiedenen Maßnahmen beheben.
Die ersten Maßnahmen werden schon während des Eingriffs durchgeführt. So kann die Knochenabtragung besonders schonend und sparsam erfolgen. Die kreuzverzahnten Knochenfräsen sorgen zudem für eine spanabhebende Operationsmethode. Und eine effiziente Wasserkühlung sorgt dafür, dass das Hartgewebe sich nicht zu stark erhitzt. Schließlich wird noch ein Tamponadestreifen in die Wunde eingelegt oder diese wird mit einer lockeren Naht verschlossen. Dadurch kann die Ansammlung von Flüssigkeit in der Wunde vermieden werden. All diese Maßnahmen während der OP sorgen dafür, dass auch im Anschluss deutlich weniger Schmerzen auftreten.
Medikamente zur Schmerzlinderung
Bereits vor dem Eingriff wird eine Tablette aus dem Bereich der Glukokortikoide verabreicht. Diese sollen die Schwellung nach der OP verringern und auch einen Teil der Schmerzen nehmen. Die prophylaktisch verordneten Medikamente werden in regelmäßigen Abständen bis zum zweiten Tag nach der OP weiter eingenommen.
Weiterhin werden Schmerztabletten mitgegeben, die gleichzeitig einen entzündungshemmenden Effekt aufweisen. Diese müssen aber nur bei Bedarf eingenommen werden. Vorwiegend werden hier die Substanzen Ibuprofen und Diclofenac eingesetzt. Maximal ein bis zwei Tabletten pro Tag in der ersten Woche nach der Weisheitszahn OP sollten ausreichend sein, wurden auch die genannten Maßnahmen während der Behandlung durchgeführt. Etwa ab dem sechsten Tag nach dem Eingriff sollte die Einnahme von Schmerzmitteln nicht mehr nötig sein. Die komplette Wundheilung ist nach einem solchen Eingriff nach zwei bis sechs Wochen abgeschlossen, je nachdem, ob die Weisheitszähne im Ober- oder Unterkiefer entfernt wurden. Die Regeneration der Knochen nimmt dagegen im Oberkiefer etwa drei Monate, im Unterkiefer sechs Monate in Anspruch.
Bei starken Schmerzen können Antibiotika und Schmerzmittel verordnet werden
Kommt es während der Weisheitszahn OP zu entzündlichen Komplikationen, können die Schmerzen auch nach einigen Tagen noch zunehmen. In diesen Fällen tritt der vermehrte Schmerz oft erst ab dem fünften Tag nach dem Eingriff auf. Sollte es zu derartigen Komplikationen kommen, kann eine offene Wundbehandlung durchgeführt werden, bei der eine Tamponadeneinlage erfolgt. Auch die Einlage lokaler Schmerzmittel in die Wunde oder die Verabreichung von Antibiotika kann dann sinnvoll sein. Trotz aller fachgerechter Maßnahmen müssen Patienten aber damit rechnen, dass die Schmerzen bei derartigen Komplikationen oft noch für weitere zwei Wochen anhalten.
Angstpatienten können auf Narkose setzen
Patienten, die sich vor dem Eingriff fürchten und sich diesen alleine unter örtlicher Betäubung nicht zutrauen, können auch eine Narkose erhalten. Die Narkose wird für etwa zehn Minuten gesetzt, so lange, wie eine übliche Weisheitszahn OP beim MKG-Chirurgen normalerweise dauert, wenn alle vier Weisheitszähne entfernt werden. Allerdings setzen die Schmerzen nach dem Eingriff unter Narkose früher ein. Daher ist mit der Einnahme der Schmerzmittel noch in der Praxis zu beginnen. Bis zur Entlassung des Patienten muss er nach dem Aufwachen auf der Narkose noch eine Stunde warten. Eine Begleitperson, die ihn dann nach Hause geleitet, ist in diesem Fall zwingend erforderlich.